Argentinien bezwingt den WM-Debütanten

Mit einem Favoritensieg startete der Spielbetrieb in der Gruppe F. Hier hatte es Argentinien mit dem WM-Neuling aus Bosnien-Herzegowina zu tun und behielt knapp mit 2:1 die Oberhand.

Unglücklicher konnte es nicht beginnen

Dabei geriet der Start ins erste WM-Abenteuer für die Mannschaft von Safet Sušić völlig daneben. Schon in der dritten Minute unterlief dem Schalker Sead Kolašinac ein überaus unglückliches Eigentor. Die frühe Führung hätte den Südamerikanern eigentlich in die Karten spielen müssen. Sie verzeichneten zwar auch mehr Ballbesitz, doch überzeugen konnte die "Albiceleste" nicht. Es lief nicht wirklich rund beim zweimaligen Weltmeister.

Bosnien-Herzegowina bot über weite Strecken der Partie sehr gut Paroli, man bewegte sich absolut auf Augenhöhe. Die Südosteuropäer zeigten darüber hinaus sogar mehr Zug zum Tor. Allerdings handelte es sich überwiegend um Distanzschüsse. Für noch konsequenteres Angriffsspiel fehlte offenbar lange Zeit der Mut.

In der 65. Minute folgte die lang erwartete Schow von Lionel Messi. Ein Antritt, ein Doppelpass mit Gonzalo Higuaín und der gekonnte Abschluss – so erzielte der argentinische Kapitän das 2:0. Dieser Treffer schien den Bosniern etwas die Moral zu rauben. Einhergehend mit den schwindenden Kräften konnten sie in der Folgezeit keine Akzente setzen. Ein Erfolgserlebnis behielt die Partie aber trotzdem für den Außenseiter bereit. In der Schlussphase erzielte der Stuttgarter Vedad Ibišević das erste WM-Tor der bosnisch-herzegowinischen Verbandsgeschichte (85.).

Gute Aussichten für beide – aber nur bis zum Achtelfinale

Zwar blieben die Männer von Safet Sušić am Ende ohne Punkt, dank ihrer Leistung aber können sie sich durchaus Hoffnungen auf ein Überstehen der Vorrunde machen. Die anstehenden Gegner Nigeria und Iran stellen gewiss keine unüberwindbaren Hürden dar. Das gilt natürlich auch für die Argentinier, die sich heute enorm Raum für eine Steigerung ließen. Dieses Potenzial gilt es im weiteren Turnierverlauf auszuschöpfen, um tatsächlich ein ernstes Wort bei der Titelvergabe mitzusprechen. Ob die Mannschaft in der derzeitigen Konstellation dazu in der Lage ist, muss sich zeigen. Zweifel ließen sich bisher nicht ausräumen. Die instabil wirkende Defensive, die Abhängigkeit von Lionel Messi und dessen Form sowie der Zuschnitt der Taktik auf seine Person sprechen nicht für die Südamerikaner. Zudem wird die Defensivarbeit hier nicht als gesamt-mannschaftliches Projekt angesehen. Ob man sich eine derartige Auffassung heutzutage auf dem Niveau erlauben darf, erscheint fraglich.