Zwei Gewinner gab es in Porto Alegre. Argentinien bezwang Nigeria mit 3:2 und holte damit den Gruppensieg. Doch obwohl die "Super Eagles" den Kürzeren zogen, qualifizierten auch sie sich fürs Achtelfinale. Der Iran war im Parallelspiel nicht in der Lage, die Gunst der Stunde zu nutzen.

Messi, der offensive Alleinunterhalter

Die Partie startete furios. Nach einem Pfostenschuss von Ángel di María kam Lionel Messi freistehend zum Abschluss und markierte das 1:0 (3.). Doch noch ehe der Jubel unter den zahlreichen argentinischen Fans im mit 43.285 Zuschauern besetzten Estádio Beira-Rio verklungen war, zappelte der Ball auf der anderen Seite im Netz. Ahmed Musa sorgte für den postwendenden Ausgleich (4.). In dem Rhythmus konnte es natürlich nicht weitergehend. Doch ein wenig mehr durften die Betrachter schon erwarten. Geboten wurde Schonkost. Die Argentinier konnten auch in ihrem dritten Spiel nicht überzeugen. Lionel Messi gewinnt die Spiele für die Südamerikaner bisher im Alleingang. So war es ihm vorbehalten, kurz vor der Pause für seinen weiteren Paukenschlag zu sorgen. Sein direkter Freistoß landete unhaltbar für Vincent Enyeama im rechten Torwinkel (45.+1).

Auch die zweite Halbzeit begann turbulent. Nach einem Doppelpass mit Emmanuel Emenike kam Ahmed Muse im Strafraum frei zum Abschluss und erzielte das 2:2 (47.). Diesmal brauchten die Argentinier nicht lang für eine Reaktion. Einen Eckball des eingewechselten Ezequiel Lavezzi versenkte Marcos Rojo per Kopf (50.).

Argentinien bleibt ein Rätsel – zumindest ein erfolgreiches

Dank dieses Sieges verteidigte Argentinien Platz eins in der Gruppe F. Die "Albiceleste" enttäuschte zwar über weite Strecken der Vorrunde, holte aber dennoch alle neun Punkte. Das stellt auch eine Qualität dar – eine, die in der Vergangenheit schon Titelpotenzial versprach. Immerhin zeigte sich die Mannschaft von Alejandro Sabella gegenüber dem letzten Spiel leicht verbessert. Raum für Steigerungen ist aber noch reichlich vorhanden, auch das spricht für die Südamerikaner – wenn sie ihn denn auch in Anspruch nehmen. Die Abhängigkeit von Lionel Messi ist allerdings eklatant. Zudem wirkt die Defensive nicht sattelfest, ließ gegen Nigeria zwei Gegentreffer zu. Torwart Sergio Romero verkörpert nur Durchschnitt. So bleibt abzuwarten, wie sich die "Albiceleste" gegen stärkere Gegner verkaufen wird. Im Achtelfinale bekommt man es am kommenden Dienstag mit der Schweiz zu tun.

Die Nigerianer verzeichneten im bisherigen Turnierverlauf eine viel deutlichere Entwicklung. Nach dem erschütternd schwachen Auftakt gegen den Iran (0:0), wusste sich die Mannschaft von Stephen Keshi stetig zu steigern. Damit verdiente sich der Afrikameister den zweiten Platz in der Gruppe und den damit verbundenen Achtelfinalinzug redlich. Dort wird man Montag auf Frankreich treffen.