Eine richtige ernsthafte Aufgabe hatte Deutschlands junge Mannschaft am zweiten Spieltag des Konföderationenpokals in Russland zu bestehen. Löws auf vier Positionen veränderte Elf bekam es am Abend mit dem Südamerikameister zu tun und trotzte diesem ein
1:1 ab.
Chilenische WuchtChile trat in nahezu voller Kapelle an. Die erfahrene und ausgebuffte Mannschaft stellte das DFB-Team vor 38.222 Zuschauern in der Kasan-Arena von Beginn an hart auf die Probe. Nicht ganz unerwartet gerieten die Deutschen gegen die hoch aggressiven Südamerikaner gewaltig in Schwierigkeiten. Die extrem pressenden Chilenen erzwangen Patzer im Spielaufbau. Ein solch haarsträubender Fehlpass von Shkodran Mustafi führte denn auch zum frühen Rückstand. Unter maßgeblicher Beteiligung von Arturo Vidal nutzte Alexis Sánchez die Gelegenheit eiskalt (6.).
Deutsche KlasseGut 40 Minuten lang zog der Copa-América-Sieger das ziemlich konsequent durch, die Deutschen waren mit dem einen Gegentreffer gut bedient. Stur aber hielt der Weltmeister am Konzept fest, stets spielerische Lösungen suchen zu wollen. Und das hatte noch vor der Pause tatsächlich Erfolg. Mal wieder gingen die Chilenen früh drauf. Auf der rechten Seite jedoch befreiten sich Matthias Ginter und Joshua Kimmich. Und plötzlich tat sich im zentralen Mittelfeld vor Emre Can ein riesiges Loch auf. Der Mann aus Liverpool forcierte sofort, verlagerte das Spiel weiter nach links und bediente Jonas Hector, dessen direkte Hereingabe Lars Stindl ins Netz drückte (41.).
Nach anfänglichen Problemen hatte die deutsche Mannschaft Antworten gefunden auf das körperlich robuste Spiel des Gegners. Im zweiten Spielabschnitt geriet das Team von Joachim Löw nicht mehr so arg in Bedrängnis. Die Partie gestaltete sich nun zunehmend ausgeglichen. Zum Ende hin wurde der Weltmeister besser, ohne dabei allerdings übermäßig zwingend und torgefährlich zu werden, womit das Unentschieden letztlich ein leistungsgerechtes Resultat darstellte.
Ein Punkt muss noch herMit der Punkteteilung aber versäumten es die Kontrahenten, sich vorzeitig fürs Halbfinale zu qualifizieren. Nun heißt es, am Sonntag nachzuarbeiten. Kamerun bzw. Australien sollten allerdings keine sonderlich großen Hürden darstellen. Jeweils ein Punkt ist noch nötig, doch natürlich geht es im Fernduell auch um den Gruppensieg.